Piemontreise über Auffahrt
Unsere Piemontreise über Auffahrt führte uns durch den San Bernardo ins schöne Alba in Italien. Der erste Tag war der gemütlichen Anreise im Car von Urs Späti und Esther Rüfenacht von "Driver-rent.ch" gewidmet . Nach einem kurzen Pinkel - und Rauchstopp bei der Raststätte Relais San Bernardo durchfuhren wir , mit dem obligaten Zahlstau , den San Bernardo . Weiter gings durch das Aosta Tal hinab nach Asti . Mit seinen fast 80'000 Einwohnern ist Asti das Verwaltungszentrum der Provinz Asti und bestens bekannt mit dem Sprudelwein Spumante d'Asti . Bekannte Rebsorten für Asti und Umgebung sind Barbera , Dolcetto , Freisa , Grignolino , Malvasia und Moscato. Daraus entstehen viele bekannte Rotweine wie Barbera d'Asti oder Dolcetto d'Asti . Nach einem Mittagessen besichtigten wir die Stadt mit einer ortskundigen Reiseführung . Danach gings weiter mit dem Car nach Alba , hier hiess es Hotelbezug , Apéro und Nachtessen . Der Abend gehörte uns zur freien Besichtigung der Stadt . Mit ihren rund 30'000 Einwohnern ist Alba der Hauptort der Hügellandschaft Langhe und liegt eingebettet zwischen Langhe und Roero . Roero ist bekannnt für den einzigartigen Weisswein Roero Arneis. Umgeben von berühmten Wein - und Obstanbaugebieten ist Alba aber auch ein Zentrum der Süsswarenindustrie wie z.B. Ferrero.
Am Freitagmorgen nach dem Frühstück machten wir einen Abstecher nach Turin , der Geburtstätte von FIAT . Unter ortskundiger Reiseführung durch Rafaela besichtigten wir die Stadt . Erstaunlicherweise nahm die Teilnahme an der Stadtbesichtigung an Mitgliedern ständig ab , diese gingen einfach irgendwie verloren . Der Durst hatte wohl bereits viele gepackt und so wurde Turin halt individuell besichtigt.
Am früheren Nachmittag ging die Fahrt zurück nach Alba . Der Abend stand ganz im Zeichen des Erkundens , für einige Hartgesottene war deshalb die Nacht wohl etwas zu kurz.
Am Samstag ist immer Markt in Alba , egal was du suchst , hier wirst du es finden . Nicht zu vergessen ist der berühmte Trüffelmarkt im Oktober, wo der weisse Tartufo je Kilo für mehrere Tausend Euro gehandelt wird . In vielen Geschäften um den Marktplatz kann man jede Art von Trüffel erwerben , als Knolle oder auch als Oel . Gegen Mittag begann dann unser Ausflug in die Langhe zur Bottega di Montanaro wo wir Grappa degustieren konnten . Grappa nera Nebbiolo, Grappa di Barolo, Grappa di Arneis , Grappa di Barbera , Grappa di Dolcetto , Grappa di Moscato etc. . Um den Geist der Traube zu erfahren , heisst es , muss der Trester destilliert werden . Montanaro produziert seit 1885 Grappa . Aus 150 Kilo Trester werden ca. 15 bis 30 Liter Grappa gebrannt . Bereits um 1600 destillierten die italienischen Jesuiten den Trester , wahrscheinlich fiel ihnen dadurch das Beten und Alleinsein leichter , denn diese gebrannten Wasser enthielten einen Alkohol Gehalt von fast 80° , heutige Grappas von Montanaro weisen noch einen Alkoholgehalt von rund 45° auf . Die unterschiedlichen Sorten entstehen durch die jeweiligen Traubentrestern und der Lagerung in ausgewählten Eichenfässern , welche nach mehrjähriger Lagerung dann den gewünschten Geschmack ergeben.
Danach ging es weiter zu einem kleinen Weinbau Familienunternehmen, den Fratelli Veglio Cascina Rossa in Diano d`Alba . Die Cascina Rossa hat ein kleines Weinmuseum mit verschiedenen alten Geräten rund um die Weinherstellung. Die Besichtigung der Kellerei durfte natürlich auch nicht fehlen . Zu einer feinen kalten Fleischplatte degustierten wir die verschiedenen Weine der Familie und konnten diese auch zu interessanten Preisen gleich kaufen. Gemäss Hörensagen haben die Fratelli Veglio sieben Töchter , wieviele noch zu haben sind ist mir leider nicht bekannt . Für Heiratswillige wäre eine Winzerzukunft also vorhanden.
Anschliessend fuhren wir weiter nach Barolo zur Besichtigung . Empfehlenswert ist das Korkenmuseum . Dort packte uns ein riesiges Verlangen nach einem Apéro ,sie nennen es Birra Moretti. Die Schokkoladenfabrik Sebaste in Grinzane Cavour produziert seit 1885 Süssgebäck wie Torroncini , Astucci , I Preparati , Ricoperto , Tartufi etc. , oder als Spezialität L'Uovo del Gallo. Leider kann man aus hygienischen Gründen die Herstellung der Süssgebäcke in der Fabrik nicht mehr besichtigen , aber wir konnten im Verkaufsladen die Endprodukte testen und erwerben.
Nach einem kurzen Auffrisch-Halt im Hotel ging es am Abend zum piemontesischen 8 Gang Menü ins Hotel Restaurante Ca del Lupo in Montelupo Albese . Hier geniesst man nebst ausgezeichnetem Essen auch einen herrlichen Ausblick über Alba und die Langhe. Den Abend liessen wir in der Hotelbar ausklingen.
Am Sonntagmorgen musste bereits wieder gepackt werden für die Rückreise . In der kleinen Ortschaft Montà benützten wir deshalb die letzte Gelegenheit uns auf dem Markt noch mit Allerlei einzudecken . Den Mittagshalt verbrachten wir im Aosta Tal , bevor wir uns über den Grossen St.Bernhard aus Italien verabschiedeten. Wie immer gehen solche Tage viel zu schnell vorbei . Ein herzliches Dankeschön allen Teilnehmenden für die tolle Stimmung und einen herzlichen Dank für die tolle Organisation an Urs und Esther.